Geschichtlicher Hintergrund
In der Zeit der Hochindustrialiserung wird von 1857 bis 1859 eine neue Eisenbahnstrecke von Köln-Deutz nach Gießen projektiert. Diese Strecke führt durch die hügelige Landschaft des Siegtals.
Um einen Streckenverlauf mit geringen Steigungen zu ermöglichen, werden erhebliche Eingriffe in die vorhandene Topografie gemacht.
In der Nähe des Ortes Schladern liegt die stark kurvige Sieg im Wege der geplanten Trasse. Statt mit mehreren Brückenbau-werken die Sieg zu überspannen, entschließt man sich zu einem ungewöhnlichen Eingriff. Durch die Sprengung großer Felsmassen wird ein Stich hergestellt, durch den die Sieg verkürzt über einen Wasserfall abfließt. Die ursprüngliche Siegschleife wird stillgelegt und in Teilen für die Bahntrasse verschüttet.
1894 siedelt sich die englische Metallwarenfabrik Elmores an dem Siegwasserfall an. Sie halten das erste Weltpatent auf gezogene Kupferrohre die hier bis zu einer Größe von 3 Metern Durchmesser produziert und in alle Welt verschickt werden.
Elmores beginnt die enorme Wasserkraft des mehrstufigen Wasserfalls, der auf einer Breite von 85 Metern, 4,50 Meter in die Tiefe stürzt, durch zwei Turbinen zur Energieerzeugung für ihr Werk zu nutzen. Der Anschluss an die Eisenbahn und das Vorhandensein einfach nutzbarer Energie läßt das Unternehmen schnell wachsen, bis schließlich ein ca. 4 Hektar großes Firmengelände beidseitig des Wasserfalls erschlossen ist.
Bereits 1900 gewinnt Elmores eine Goldmedaille bei der Weltausstellung in Paris. 1962 geht die Fabrik endgültig in den Besitz der Kabelmetal Gutehoffnungshütte AG aus Hannover über. Diese Gesellschaft betreibt die Anlage bis zu Ihrer Schließung 1995.
Trotz weiterer Besitzwechsel liegt das Gelände in den nächsten Jahren brach, die Gebäude stehen leer und verfallen zunehmend. 2004 erwirbt die Energiepark am Wasserfall GmbH einen Teil des Geländes mit mehreren Aufbauten auf der nördlichen Seite des Wasserfalls. Die Eigentümergruppe schafft es aus eigenen Mitteln, die ersten umfangreichen Sanierungsarbeiten durchzuführen um insbesondere die denkmalwürdige ehemalige Versandhalle vor dem endgültigen Verfall zu retten.
Danach gelingt es bei dem Landesförderprogramm „initiative ergreifen“ Interesse für ihr Projekt zu wecken. Durch die umfangreichen Landesfördermittel wird das Bürger- und Kulturzentrum Kabelmetal ermöglicht, das in Kooperation mit Bürgerstiftung Windeck, Gemeinde Windeck und Energiepark am Wasserfall geleitet wird.
Unsere Biergarten-Lounge Elmores wird weiterhin von der Elmores UG geführt.